Am 27. April 2015 blickt die älteste Genossenschaft Gothas auf 120 Jahre ihres Bestehens zurück. Die Gründungsväter strebten seinerzeit im „Gothaer Verein zu Wohnungshülfe“ die „Verbesserung der Wohnverhältnisse der ärmeren Klassen in hiesiger Stadt an.” Kein einfacher Weg – weder heute, noch vor 120 Jahren.
Chronik
Bereits drei Jahre zuvor hatte der Generaldirektor der Gothaer Lebensversicherungsbank, Arwed Emminghaus, 28 Gothaer Persönlichkeiten zu einer Versammlung eingeladen und einen ersten Satzungsentwurf vorgelegt. Doch erst 1895 konnte schließlich der Verein “mit höchster Genehmigung seiner Königlichen Hoheit des Herzogs” gegründet werden. Zehn Jahre später gehörten ihm bereits rund 80 Mitglieder an. Eine Zeit voller Engagement, Herausforderungen, politischer Spannungen, gesellschaftlicher Entwicklungen und persönlicher Erinnerungen liegt hinter den Mitgliedern von damals und heute. Die drei Grundgedanken Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung sind jedoch in all den Jahren dieselbe geblieben.
Am 27. April dieses Jahres jährt sich der Geburtstag der heutigen Wohnungsbaugenossenschaft Gotha e.G. zum 120. Mal. Dieses Ereignis wird die älteste Wohnungsgenossenschaft und der zweitgrößte Wohnungsanbieter der Residenzstadt gebührend im Hofe des Schlosses Friedenstein feiern und einen Rückblick auf den Beginn und Verlauf des Lebens in der Genossenschaft werfen. Das Besondere: Kein fremder, gewinnorientierter Vermieter verwaltet die Wohnungen in den verschiedenen Stadtteilen Gothas, sondern den Mitgliedern selbst gehört ihr Zuhause in der Residenzstadt.
Gemeinsam schuf man damals Wohnraum, gemeinsam traf man Entscheidungen, gemeinsam feierte man den Erfolg. So soll es auch Ende April sein, wünschen sich Vorstand und Aufsichtsrat. Wir wollen nicht vergessen, welche Grundsteine hunderte Mitglieder im vergangenen Jahrhundert gelegt haben, auf denen die Gemeinschaft der wbg-Mitglieder bis heute den Erfolg des Verbundes begründen.
Vor diesem Hintergrund trug man in den vergangenen Monaten umfangreiches Bildmaterial aus dem Leben der Mitglieder zusammen, angefangen von den harten Jahren des Wohnungsbaus per Hand, über die ersten Bezüge, den Wohnungsgemeinschaften sowie den ersten Modernisierungsarbeiten einige Jahrzehnte später. Es waren die Mitglieder selbst, die unsere heutigen Wohngebiete mit ihren eigenen Händen erbaut und verwaltet haben – an diese gemeinschaftliche Leistung wollen wir besonders in der heutigen Zeit erinnern.“