Seit Mitte Juni stehen die Wohnungen der Fritzelsgasse 2-6 sowie der Blumenbachstraße 10-16 leer. Die Wohnungsbaugenossenschaft Gotha e.G. (wbg) hat leergezogen. Doch aus gutem Grund: Ziel ist es, das Gebäudeensemble Fritzelsgasse – Blumenbachstraße – Brühl für die jetzigen und zukünftigen Generationen aufzuwerten und attraktiv herzurichten.
„Dieser Schritt war notwendig, um die Grundrisse der einzelnen Wohneinheiten den Bedürfnissen der Mitglieder anzupassen“, so Vorstand Heike Backhaus. „Größere Bäder und weiträumigere Küchen sind für Familien und Singles heute gleichermaßen wichtig – diesen neuen Bedürfnissen wollen wir uns anpassen“, so Backhaus. „Zudem steht die fünfgeschossige Blockstruktur in krassem Widerspruch zur drei-und viergeschossigen Bebauung im Altstadtensemble.“
Seit Ende Juni arbeiten in dem Eckgebäude Fritzelsgasse-Blumenbachstraße die regionalen Handwerksfirmen auf Hochtouren: nach dem Leerräumen, Entkernen und Demontieren der Innenausstattung steht derzeit der Rückbau des oberen Stockwerks in der Blumenbachstraße an. Dieser soll bereits Ende Juli abgeschlossen sein. Dann erfolgen der Einbau des Aufzuges, die Neugestaltung der Eingangsbereiche und Wohnungen sowie die Gestaltung des begrünten Innenhofes. Auch sind für alle Wohneinheiten Terrassen, Balkone oder Loggien vorgesehen. Die derzeit 72 Wohneinheiten werden auf 48 reduziert, 12 von ihnen barrierefrei gestaltet. Im Eingangsbereich Fritzelsgasse 2-6 erleichtert zusätzlich eine Rampenanlage den barrierefreien Zugang zu den Erdgeschosswohnungen und dem Aufzug.
„Die Aufwertung des Gebäudeensembles ist ein spannendes Projekt mit vielen zu berücksichtigenden Facetten und Faktoren“, so Backhaus. Allerdings kann sie auf ausgezeichnete Erfahrungen zurückgreifen: für die Modernisierung der Fritzelsgasse 8-26 erhielt die wbg im Jahre 2010 den Deutschen Bauherrenpreis.
Mit der energetische Sanierung sowie der Erneuerung aller haustechnischen Installationen werden die von der wbg beauftragten Handwerksunternehmen noch bis ins nächste Jahr hinein zu tun haben. Bis November 2016 sollen jedoch die Modernisierungsmaßnahmen abgeschlossen sein und die Wohnungen wieder bezogen werden können. „Die 48 sanierten Wohnungen kommen dem Bedarf des Wohnungsmarktes in Gotha entgegen, wie wir immer wieder hören“, berichtet der kaufmännische Vorstand Steffen Priebe. „Viele Familien und Alleinlebende suchen höherwertigen Wohnraum in Zentrumsnähe.“ Diesen Bedarf zu decken und modernen Wohnraum zu bezahlbaren Mieten anzubieten ist eine der wichtigsten, per Satzung festgelegten Aufgaben der Gothaer Genossenschaft.